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Strand mit Bergen

Foto: Claudia Züge

Phobien & Ängste

Viele Menschen unter uns leiden ihr Leben lang unter einer Phobie: zum Beispiel Angst vor Spinnen, vor Hunden, vor engen Räumen oder vor dem Fliegen. Geschehnisse in der Kindheit, an die wir uns als Erwachsene nicht unbedingt erinnern, haben ein tiefes Trauma hinterlassen. Beim Anblick eines bestimmten Tieres oder der Aussicht auf eine Prüfung bekommen wir Panikgefühle, Herzrasen und Schweißausbrüche.

Ein Beispiel

Illustration Phobie

Illustration: A. Fürstenberg

Frank ist fünf Jahre alt und spielt im Wohnzimmer. Seine Mutter ist in der Küche und kocht Marmelade ein, als er einen Schrei hört. Sofort erhöht sich sein Blutdruck. Seine Mutter ist eine der wichtigsten Personen in seinem Leben, von ihr lernt er, wenn etwas gefährlich ist. Er rennt in die Küche und sieht, wie seine Mutter panisch versucht, eine Maus mithilfe einer Zeitung in die Flucht zu schlagen. Sie kreischt dabei, hat ein rotes Gesicht und schlägt hektisch mit langem Arm nach der Maus. Frank hat aufgrund der panischen Reaktion seiner Mutter Angst und verbindet die Existenz der Maus mit höchster Gefahr.

 

Nähert sich ihm fortan ein kleines Pelztier, reagiert er mit Panik. Denn so hat er es als Kind gelernt und das legt er auch als Erwachsener nicht ab: Er wurde darauf konditioniert, beim Anblick von kleinen Pelztieren Angst zu empfinden.  

Das auslösende Angstgefühl wird reproduziert und aufgearbeitet. In unserem Beispiel mit Frank wird die Verbindung zwischen kleinem Pelztier und angstmachender Gefahr sozusagen gelöst. Bereits wenige Hypnosesitzungen bereiten den Weg für ihn in ein Leben, in dem die konditionierte Angst vor Pelztieren keine große Rolle mehr spielt.

 

Menschen mit Sozialphobie haben meist ein geringes Selbstwertgefühl. Ausgrenzungen und Demütigungen treffen sie ungleich härter als andere Menschen; Situationen, in denen sich diese seelischen Verletzungen wiederholen könnten, werden gemieden: Eine Sozialphobie entsteht.

Ein Beispiel

Erika hatte eine unauffällige Kindheit. Der Vater war häufig beruflich unterwegs und wenn er mal zuhause war, wollte er seine Ruhe haben. Wenn Erika versuchte, Aufmerksamkeit einzufordern, reagierte ihr Vater mit Ablehnung. Erikas Selbstwertgefühl sank, sie kam zu dem Schluss, dass sie vermutlich nicht liebenswert genug war, um die Zuneigung ihres Vaters zu bekommen (siehe Kapitel "Selbstwertgefühl").

 

In der Schule gab es ein neues Mädchen, das schnell herausfand, dass man Erika ganz besonders gut bloßstellen konnte, wodurch sich der eigene Beliebtheitsgrad vermeintlich steigerte. Wenn das Mädchen Erika lächerlich machte, wurde Erika nervös, rot im Gesicht und wehrte sich nicht, da sie glaubte, sie sei nicht liebenswert genug. Sie hatte kaum gute soziale Interaktionen kennengelernt, die sie gestärkt hätten. Der Spott der übrigen Klassenkameradinnen traf sie besonders schwer, denn sie war nicht gefestigt in ihrem Selbstwert. 

Dies ist ein typischer Beginn einer sozialen Phobie. Erika reagiert sehr feinfühlig auf die Ausgrenzungen und vermeidet in der Konsequenz logischerweise soziale Interaktionen (bei Schulfesten hält sie sich im Hintergrund, an Ausflügen kann sie nicht teilnehmen, weil sie Bauchweh hat usw.).

 

Die konfrontative und auflösende Hypnosetherapie hilft Erika, ihre konditionierten Ängste loszuwerden. Sie tritt in Kontakt mit ihrem inneren Kind, lernt, sich zu verstehen und Gefühle anzunehmen und auszuleben. Sie wird sozial aktiver, lernt Menschen kennen und sammelt soziale Erfahrungen.

Bei Angststörungen werden verschiedenste Reize als angstauslösend erlebt. Häufig ist ein normales Leben gar nicht möglich. Herzrasen, Panikattacken und die Angst vor der Angst machen das Leben schwer. Der Mensch zieht sich zurück. Die Gründe dafür sind breit gefächert, häufig liegt der Grund für die Attacken in der Kindheit begründet. Es liegt nicht immer auf der Hand, was die Angst ausgelöst hat.

 

Im Rahmen einer ausführlichen Anamnese wird zunächst die Angststörung einfühlsam und rücksichtsvoll besprochen. Die Hypnose im zweiten Schritt hilft bei der Ursachenfindung und der Auflösung der konditionierten Angstauslöser.

Dieser Prozess kostet Mut und ist anstrengend, für jeden einzelnen. Doch es lohnt sich: Auf Sie wartet ein befreites, aktives Leben.

 

Landschaft

Wissen to go

Angst versus Phobie: Definitionen und Unterschiede im Überblick 

 

Angst und Phobie sind zwei Begriffe, die mit emotionalen Reaktionen auf bestimmte Situationen oder Objekte in Verbindung stehen, aber sie haben einige wichtige Unterschiede. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen Angst und Phobie:

Definition:

    •    Angst:

Angst ist eine normale emotionale Reaktion auf eine Bedrohung oder Gefahr. Es ist ein grundlegendes Überlebensgefühl, das dazu dient, den Körper auf eine Flucht- oder Kampfsituation vorzubereiten.

    •    Phobie:

Eine Phobie ist eine übermäßige und irrationale Furcht vor einem bestimmten Objekt, einer Situation oder einem Aktivität. Im Gegensatz zur normalen Angst ist eine Phobie oft unverhältnismäßig stark und kann das tägliche Leben der betroffenen Person beeinträchtigen.

Intensität der Reaktion:

    •    Angst:

Die Reaktion auf einen Angstauslöser ist normalerweise angemessen und proportional zur wahrgenommenen Bedrohung.

    •    Phobie:

Die Reaktion auf den phobischen Reiz ist übermäßig stark und unverhältnismäßig zur tatsächlichen Gefahr. Menschen mit Phobien können extreme Angst, Panikattacken oder starke Vermeidungsverhaltensweisen zeigen.

 

Allgemeinheit der Auslöser:

    •    Angst:

Die Angst kann auf verschiedene Arten von Bedrohungen oder Gefahren reagieren und ist nicht auf einen spezifischen Auslöser beschränkt.

    •    Phobie:

Eine Phobie ist spezifisch und bezieht sich auf eine bestimmte Situation, ein Objekt oder eine Aktivität. Beispiele für Phobien sind die Angst vor Spinnen (Arachnophobie) oder die Angst vor engen Räumen (Claustrophobie).

 

Auswirkungen auf das tägliche Leben:

    •    Angst:

Normale Ängste können unangenehm sein, beeinträchtigen jedoch in der Regel nicht das normale Funktionieren im Alltag.

    •    Phobie:

Phobien können erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben haben, da die betroffene Person möglicherweise extreme Maßnahmen ergreift, um den phobischen Reiz zu vermeiden.

 

Ursachen:

    •    Angst:

Kann durch reale Bedrohungen oder stressige Situationen ausgelöst werden.

    •    Phobie:

Die Ursachen für Phobien sind komplex und können genetische, neurobiologische, psychologische und Umweltfaktoren umfassen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Angst eine natürliche und adaptive Reaktion auf Bedrohungen ist, während eine Phobie eine übermäßige, irrationale und oft unverhältnismäßige Angst vor einem bestimmten Reiz darstellt.

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